Die Vereinsgründung

Am 16. Mai 2017 wurde an der Geschwister-Scholl-Schule in Solingen-Ohligs die Betty-Reis-Gesellschaft gegründet.

Der Vorstand der Betty-Reis-Gesellschaft mit dem ersten Vorsitzenden Olaf Link, Elke Mosebach-Garbade (2. Vorsitzende, l.) und Kassenwartin Juliane Hilbricht. Foto: Daniela Tobias

Jutta Schreiber-Lenz berichtete am 17. Mai 2017 fürs Solinger Tageblatt:

Verein erinnert an die Jüdin Betty Reis

Schon 2018 möchte der von Olaf Link, Juliane Hilbricht und Elke Mosebach-Garbade initiierte Verein den ersten Buchpreis verleihen. Der in Solingen durch sein bemerkenswertes bürgerliches Engagement und als Autor bekannte Jugendamts-Mitarbeiter Link, die stellvertretende Ohligser Bezirksbürgermeisterin Hil-bricht sowie die Leiterin der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Mosebach-Garbade, wurden einstimmig zum Vorstand gewählt. Die 15 Gründungsmitglieder möchten sowohl das Andenken an die deutsche Jüdin Betty Reis bewahren als sich auch dafür stark machen, dass Werte wie Menschenrechte, Demokratie, Solidarität und Toleranz in Solingen gelebt und hochgehalten werden.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach setzte als einer der Gründungsmitglieder damit vom Amts wegen wie auch persönlich ein deutliches Zeichen gegen Intoleranz, „weltweit, aber auch unmittelbar in unserer Nachbarschaft“.

Die Namensgeberin der Gesellschaft, Betty Reis, wurde 1944 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 musste die als Hausmädchen bei den Eheleuten Bremshey in Ohligs angestellte junge Frau unmenschliche Quälereien und Vergewaltigungen durch Schergen von SS und SA ertragen.

„Weil die aus Wassenberg stammende Betty Reis ihre Solinger Zeit in Ohligs verbrachte, möchten wir hier den Vereinsschwerpunkt setzen“, erläuterte Olaf Link. Selbstverständlich sei ihm aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie etwa dem Zentrum für verfolgte Künste oder dem Freundeskreis Solingen/Ness Ziona ein Anliegen.