Highlight für die junge Jury

Nachdem die Jugendjury sich im Juni auf den diesjährigen Preisträger des Betty-Reis-Buchpreises geeinigt hatte, gab es Mitte September ein nächstes und sehr besonderes Treffen.

Autor Frank Maria Reifenberg liest aus „Wo die Freiheit wächst“.

Bei einem Tagesausflug ins Kölner NS-Dokumentationszentrum gab es ein besonderes Highlight für die junge Buchpreis-Jury:

Die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule trafen auf den Autor und diesjährigen Preisträger Frank Maria Reifenberg. Dieser berichtete ausführlich über seine mehrjährige Recherche zum Buch „Wo die Freiheit wächst“, die u. a. auch im El- De-Haus, in dem sich das Dokumentationszentrum befindet und das von 1935 bis 1945 Sitz der Gestapo war, stattfand.

Als besondere Überraschung gab es noch eine kurze und exklusive Lesung für die Jugendlichen. Im Anschluss konnten sie Fragen stellen, auf die der Autor ausführlich einging. Zusätzlich hatte Frank Maria Reifenberg noch Zeitdokumente mitgebracht, bei denen Parallelen zur heutigen Zeit manchmal nicht zu übersehen waren. Die anschließende Führung durch das Haus, u.a. auch an Orte des Buches, war ebensfalls ein eindrucksvoller und einprägsamer Moment.

Gefängniszelle aus Gestapo-Zeiten

Mehr über den gemeinsamen Besuch in Köln gibt es auch auf der Webseite des Autors nachzulesen.

Die Preisverleihung des Betty-Reis-Buchpreises ist für den 10. Dezember in der Aula der Geschwister-Scholl-Schule geplant. Es werden Autor sowie die Schirmherrin Lamya Kaddor erwartet.

Schirmherrin Lamya Kaddor zu Gast in Solingen

Ein bunt gemischtes Publikum von etwa 100 Schüler*innen und Erwachsenen wartete am Donnerstag Abend in der Aula der Geschwister-Scholl-Schule gespannt auf die Autorin Lamya Kaddor. Die Schirmherrin des zukünftigen Betty-Reis-Buchpreises las aus ihrer Biographie „Die Sache mit der Bratwurst“. Mit viel Humor, aber durchaus ernsthaft, brachte sie dem Publikum anhand kleiner Anekdoten näher, was es bedeutete als Kind syrischer Eltern in Deutschland aufzuwachsen, sich als „anders“ wahrzunehmen und von der Schule zum Sonderfall erklärt zu werden, obwohl man sich selber als völlig normal empfindet. Aus dem „Ausländerkind“, das man aus Unkenntnis in den 1980er Jahren einfach in den Türkisch-Unterricht gesetzt hatte, wurde eine Islamwissenschaftlerin, die als Religionspädagogin an einer Dinslakener Schule unterrichtete.  „Wenn ich gefragt werde, wie schaffen Sie das so zwischen den Welten zu wechseln, dann weiß ich eigentlich nicht, was diese Leute meinen. Für mich ist das alles eine Welt und das ist gut so.“

Schirmherrin Lamya Kaddor zu Gast in Solingen weiterlesen

Lesung mit Lamya Kaddor

Der Schulverein der Geschwister-Scholl-Schule e.V. und die Betty-Reis-Gesellschaft laden zu einer Begegnung mit der Schirmherrin des zukünftigen Betty-Reis-Buchpreises ein. Lamya Kaddor, die als Kind mit ihren Eltern aus Syrien nach Deutschland kam, liest aus ihrer humorvollen Biographie „Die Sache mit der Bratwurst“. Über eine anschließende Podiumsdiskussion möchten wir auch mit dem Publikum ins Gespräch kommen und fragen, wie Bücher Welten öffnen und Kinder und Jugendliche bei ihrer Identitätsfindung unterstützen und bereichern. Lesung mit Lamya Kaddor weiterlesen

„Es lebe die Freiheit!“

Hans Scholl, Bodendenkmal vor der LMU München. Foto: Daniela Tobias

„Es lebe die Freiheit!“ Das war der letzte Ausruf von Hans Scholl vor seiner Hinrichtung. Er zeigt eindrucksvoll die Macht der Worte, die weiterleben und trotz allem ihre Freiheit behaupten. 100 Jahre alt wäre der damalige Medizinstudent am 22. September 2018 geworden. Er, seine Schwester und seine Mitstreiter von der Weißen Rose, die – sicher nicht furchtlos, aber mutig – Widerstand gegen die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus leisteten und dafür mit ihrem Leben zahlten, werden heute oft zitiert. Leider auch von solchen Kräften, die sich als verfolgter Widerstand gerieren, aber nichts anderes als einen Umsturz der parlamentarischen Demokratie im Sinn haben, die sie als schwach verachten.

Bücher, die mit Worten eindringlich, eindeutig und emphatisch für Menschlichkeit werben, die Begriffe wie Frieden, Freiheit und Toleranz in lebendige Geschichten verwandeln, die Mut machen und in das eigene Leben hineinwachsen, Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug für die Herausforderungen des Lebens mitgeben, solche Bücher hat die Betty-Reis-Gesellschaft jetzt zusammen mit dem Schulverein der Geschwister-Scholl-Schule gespendet. „Es lebe die Freiheit!“ weiterlesen